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Sofagottesdienst zu Karfreitag

Noch nie einen Sofagottesdienst gefeiert? Hier gibt es allgemeine Tipps.

AKTIONEN ZUR VORBEREITUNG
Heute stehen die Aktionen für die Familie schon am Anfang des Sofagottesdienstes:

Aktion 1: Kreuz basteln
Falls noch nicht geschehen, dürft Ihr heute ein Kreuz basteln. Dazu haben wir ein paar Ideen:
Entweder aus zwei Ästen, die ihr mit einem Faden oder einer Schnur verbindet.
Oder ihr malt ein Kreuz und klebt dieses auf einen Karton auf, so dass es etwas stabiler ist. Dann schneidet Ihr es aus.
Oder Ihr nehmt ein Holzbrett und malt darauf ein Kreuz. An die Ränder des Kreuzes haut Ihr Nägel rein. Mit Wolle oder Fäden könnt Ihr die Nägel umrunden. So kann das aussehen.

Aktion 2: Materialien besorgen für den Sofagottesdienst
Heute sitzen wir beim Gottesdienst nicht nur auf dem Sofa, sondern wollen zusammen eine kleine Prozession machen. Entweder um den Tisch oder durch das Haus oder die Wohnung. Denkt Euch eine kleine Runde aus. Diese laufen wir vier Mal.

Für die Prozession braucht Ihr Folgendes:
einen leeren Platz, das kann der Tisch im Wohn- oder Esszimmer sein oder auch Euer Osterweg.
wenn Ihr habt, könnt Ihr darauf ein schwarzes Tuch legen.

Darauf legt Ihr folgende Gegenstände für die Prozession:
ein Kreuz. (siehe Aktion 1 oder eines, dass ihr zuhause habt)
eine Kerze im Glas. Vielleicht habt Ihr ein Windlicht oder ein Teelicht in einem Gläschen? Das darf ein Kind bei der Prozession tragen.
ein Bild von Jesus. Vielleicht habt Ihr eines? Sonst könnt Ihr auch die Kinderbibel anstelle des Bildes nehmen.

Für die Stationen braucht Ihr folgende Gegenstände:
einen Stein.
einen Händeabdruck. Eine*r von Euch malt seine Hand auf ein Papier oder einen Karton und schneidet sie aus. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr das auch alle machen.
ein Herz. Vielleicht habt Ihr ein Plüschherz oder schneidet Euch ein Herz aus.
drei Teelichter in Gläsern. Das sind die Fürbitt-Kerzen.
Streichhölzer
ein paar Bauklötze, um daraus eine kleine Grabhöhle zu bauen
ein Zweig, der Knospen treibt.
Diese Dinge dürft Ihr auf einen Beistelltisch oder neben das Sofa legen.

Aktion 3: Lieder
Für die Prozession könnt Ihr schon mal ein Lied bereit legen oder stellen:
Geh mit uns auf unserem Weg oder
Nada te turbe
Der Text heißt übersetzt: „Nichts fürchte dich, nichts ängstige dich, Gott allein genügt.“ Das Lied aus Taizé dauert fast 5 Minuten. Ihr könnt jeweils nach einer Minute die Pausetaste drücken, wenn es Euch zu lange ist.

HINFÜHRUNG ZUM KARFREITAG
Heute ist Karfreitag. Eigentlich ein trauriger Tag, denn wir denken an Jesus, der gestorben ist.
Für viele Menschen ist der Karfreitag ein Tag, an dem sie an alle Menschen denken, die unschuldig getötet wurden. Gerade in Lateinamerika ist der Tag ein wichtiger Gedenktag für alle, die ermordet wurden, weil sie sich zum Beispiel gegen Ungerechtigkeit eingesetzt haben.
Wir können heute besonders an die Menschen denken, die in den letzten Wochen und Monate aufgrund der Corona-Viren oder aufgrund einer anderen Krankheit gestorben sind. Wir denken heute auch an alle, die krank sind und auf Heilung hoffen. Und wir denken an die, die verzweifelt sind, weil sie mit der momentanen Situation nicht klar kommen.

ERÖFFNUNG DER FEIER
Gebet / Betrachtung
Beginnen wir mit dem Kreuzzeichen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Beten wir gemeinsam:
Jesus, du bist wie ein Freund für uns.
Du gehst mit uns durch dick und dünn.
Zu Dir können wir kommen mit all dem, was uns bewegt.
Du weißt, was uns traurig macht.
Du kennst unsere Sorgen und Ängste.
Du hast ein offenes Ohr und ein weites Herz für uns
gerade in Zeiten, in denen wir es schwer haben miteinander.
Danke für Dein Dasein, Jesus.
Amen

Kreuzweg
Regie:  Eine*r liest die Texte vor. Das ist (E) = der*die Erzähler*in.

1. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schulter
(E): Jesus musste vor 2000 Jahren das Kreuz auf sich nehmen und damit einen schweren Weg gehen
Wir tragen heute mit Jesus das Kreuz.
Wir machen zusammen eine Prozession in Erinnerung an Jesus und seinen Tod.
Eine*r von uns darf das Kreuz nehmen, eine*r die Kerze im Glas, eine*r trägt das Bild von Jesus (oder die Bibel).

Regie:  Während der Prozession um den Tisch oder in der Wohnung könnt Ihr zusammen ein Lied singen z.B. „Geh mit uns auf unserem Weg“ oder Ihr hört euch ein Lied an z.B. „Nada te turbe“ (siehe Aktion 3)

Regie:  Nach der kleinen Prozession dürft Ihr die Gegenstände (Kreuz, Kerze, Jesusbild) auf den Tisch oder Osterweg ablegen.

(E): Jesus wurde verraten und gefangen genommen.
Pilatus hat ihn zum Tod verurteilt, zum Tod am Kreuz.
Jesus muss wie ein Verbrecher das schwere Kreuz nach Golgotha tragen.
Auf seinen Schultern schleppt er es zur Stadt hinaus.
Einsam fühlt er sich und von den Menschen nicht verstanden.
Ganz gekrümmt geht er. Er sieht den Himmel nicht mehr.
Das Kreuz ist schwer, schwer wie ein großer Stein.

RegieEin Kind legt einen Stein auf den Tisch oder den Weg.

(E):Wir denken heute an Menschen, die es schwer haben,
die eine schwere Last zu tragen haben.
Wir denken an alle, die sich große Sorgen darüber machen, wie das Leben für sie weiter geht.
Wir denken besonders an alle Kinder, denen es gerade nicht gut geht.
Fällt Euch jemand ein, für den Ihr eine Kerze anzünden wollt?

Regie:  Ein Kind darf eine Fürbitt-Kerze neben den Stein stellen.

2. Station: Simon hilft Jesus das Kreuz tragen
(E): Wir tragen mit Jesus das Kreuz weiter.
Eine*r darf wieder das Kreuz nehmen, eine*r die Kerze im Glas, eine*r trägt das Bild von Jesus.

Regie:  Musik während der Prozession
Danach Gegenstände wieder ablegen.

(E): Jesus geht den Kreuzweg.
Das Kreuz ist so schwer, dass er zu Boden fällt. Doch die Soldaten zwingen ihn weiterzugehen. So schleppt Jesus mühsam das Kreuz weiter.
Ein Bauer kommt. Er heißt Simon. Er hilft Jesus das Kreuz tragen.

Regie:  Jeder darf seinen Händeabdruck auf den Tisch oder den Weg legen.

(E): Wir denken heute an alle Menschen, die anderen helfen.
Wir denken an Pfleger*innen in den Krankenhäusern und Altenheimen und an alle Ärztinnen und Ärzte, die auch heute im Einsatz sind für kranke und schwache Menschen.
Auch wir können mitanpacken und anderen helfen.
Fällt Euch jemand ein, für den Ihr eine Kerze anzünden wollt?

Regie:  Ein Kind darf eine Fürbitt-Kerze neben die Handabdrücke stellen.

3. Station: Jesus begegnet seiner Mutter
(E): Wir tragen mit Jesus das Kreuz weiter.
Eine*r darf wieder das Kreuz nehmen, eine*r die Kerze im Glas, eine*r trägt das Bild von Jesus.

Regie:  Musik während der Prozession
Danach Gegenstände wieder ablegen.

(E): Am Wegrand steht eine Frau. Es ist Maria, die Mutter von Jesus
Sie schaut ihn an. Das tröstet Jesus. Mit ihrem Blick hilft sie Jesus.

Regie:  Ein Kind legt das Herz auf den Tisch oder den Weg.

(E): Wir denken an Menschen wie Maria, die voller Liebe sind.
Wir denken an die Menschen, die uns nahestehen und es gut mit uns meinen. Wir denken an die Menschen, die gerade jemanden brauchen, der sie in Arm nimmt und tröstet.
Fällt Euch jemand ein, für den Ihr eine Kerze anzünden wollt?

Regie:  Ein Kind darf eine Fürbitt-Kerze neben das Herz stellen.

4. Station: Jesus wird gekreuzigt und stirbt am Kreuz
(E): Wir tragen mit Jesus das Kreuz weiter.
Eine*r darf wieder das Kreuz nehmen, eine*r die Kerze im Glas, eine*r trägt das Bild von Jesus.

Regie:  Musik während der Prozession
Danach Gegenstände wieder ablegen.

(E): Jesus trägt das Kreuz auf den Berg Golgotha. Dort schlagen ihn die Soldaten an das Kreuz. Sie richten das Kreuz auf.
Unter dem Kreuz stehen Menschen, die spotten und sagen:
„Anderen hat er geholfen, jetzt soll er sich selber helfen, wenn er Gottes Sohn ist! Steig doch herab vom Kreuz!“
Jesus hört es und betet:
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“
Dann neigt Jesus sein Haupt und stirbt.

Regie:  DieKerze im Glas ausblasen (die Fürbittlichter brennen weiter).

(E): Wir halten eine kurze Stille.

5. Station: Jesus wird ins Grab gelegt

(E): Freunde von Jesus wollen ihn nicht wie einen Verbrecher am Kreuz hängen lassen. Sie dürfen Jesus vom Kreuz nehmen. Sie wickeln seinen toten Körper in Leintücher und legen ihn in ein Höhlengrab.
Mit einem schweren Rollstein wird das Grab verschlossen. 

Regie:  Mit den Bauklötzen dürft Ihr eine Grabhöhle bauen
Eine*r darf die ausgeblasene Kerze hinein oder davorstellen.

Der Tod von Jesus hat nicht das letzte Wort.
Die Geschichte geht weiter; denn die Liebe Gottes ist stärker als der Tod. Darum legen wir als Zeichen unserer Hoffnung an das Leben einen Zweig zum Grab Jesu.

Regie:  Ein knospender Zweig wird vor das Grab gelegt.

Abschluss:     
Der Karfreitag endet in Stille.
Vielleicht habt Ihr Lust, in die Natur zu gehen und einen Weg der Stille miteinander zu gehen?
Wenn Ihr eine Aufgabe dazu braucht, dann kann jeder nach toten und lebendigen Materialien suchen.

Wenn Ihr nicht nach draußen gehen dürft und etwas Bestärkendes braucht, dann passt vielleicht dieses Lied von Clemens Bittlinger:
Sei behütet auf deinen Wegen

Wenn Ihr im Laufe des Tages Zeit und Lust habt, könnt Ihr Euch hier anhören: Was der Karfreitag für eine Magd bedeutete.

Das Foto ist von der Osterkrippe der Kath. Kirchengemeinde Reichenbach/Fils. Vielen Dank, dass wir das Foto nutzen dürfen.
Wer mehr sehen möchte, kann dort ein Heft mit verschiedenen Fotos bekommen: Pfarrbuero.ReichenbachFils@drs.de

Ute Rieck, Referentin im Fachbereich Ehe und Familie

 

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