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Sofagottesdienst „Vertrau drauf!“

für die Woche vom 19. bis 25. April 2020

Zur Vorbereitung des Gottesdienstes könnt ihr hier allgemeine Tipps finden.

Eröffnung

Wir feiern heute Gottesdienst miteinander auf dem Sofa/ am Tisch. Corona bestimmt weiter unser Leben und auch die Möglichkeit, Gottesdienst zu feiern. Das geht nur getrennt zusammen auf dem Sofa, vielleicht vor dem Bildschirm. Corona ist nichts, was schnell vorübergeht. Leider. Wir brauchen einen sehr langen Atem, Geduld und grundlegenden Optimismus. Mal haben wir das, mal geht es uns aus. Alles können wir von Gott erbitten, alles können wir Gott anvertrauen. Auch wenn wir schwanken zwischen der Karfreitagsstimmung und der Auferstehung. Das ging schon den ersten Jüngern so und uns heute nicht anders. Und tröstlich ist, dass wir wissen, dass am Schluss das helle Leben steht – schließlich war gerade erst Ostern!

Verbunden mit Gott und allen Menschen, besonders denen, die wir gernhaben und vermissen, zünden wir unsere Kerze an (und stellen ein Licht ins Fenster).

Wir beginnen unsren Gottesdienst

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Liedvorschlag:

Zum Anhören „Der Herr ist mein Hirte“ (Psalm 23)

Zum Mitsingen „Er hält die ganze Welt in seiner Hand

Gespräch:

„Vertrau drauf!“ heißt dieser Sofagottesdienst – bloß… auf was?

Worauf bauen wir? Wo sind wir unsicher? Was machen die sogenannten „Corona-Ferien“ mit unserem Vertrauen in uns gegenseitig, in die Welt, in Gott, in…? Wo sind wir unerschütterlich? Wo sind wir ganz schön erschüttert?

Bibeltext aus dem Johannesevangelium Kapitel 20,19-31

Heute geht es im Bibeltext um Thomas. Er wird der „ungläubige Thomas“ genannt, weil er erstmal so seine Probleme hat mit dem Vertrauen. Seine Kumpel sagen ihm, dass es nach Jesu höchst dramatischem Tod jetzt doch weitergehen soll. Aber auf eine so seltsame Botschaft so einfach vertrauen?

Ganz ehrlich, uns ginge es da doch kaum anders als Thomas. „Vertrau drauf“, sagen seine Freunde, es geht mit Jesus weiter! Aber er wurde doch öffentlich hingerichtet! Vertrau drauf, dass das Leben immer gewinnt. Aber …

Und bei uns: Vertrauen in das Leben, wenn wir selber wegen einem ziemlich tödlichen Virus seit Wochen zu Hause sitzen? Einfach drauf vertrauen, dass alles gut wird und das Leben immer weitergeht? Vertrauen, dass Jesus lebt, das Leben gewinnt und das Virus irgendwann auch nicht mehr wichtig sein wird?

Gar nicht so einfach?

Oder doch?

Mit Gottes Hilfe: Vertrau drauf!

Bibeltext zum Anschauen

oder Bibeltext zum Vorlesenlassen in leichter Sprache (oder als Video in Gebärdensprache)

oder zum selber Vorlesen in leichter Sprache:

Auf einmal ist Jesus mitten bei seinen Freunden.

Jesus war von den Toten auferstanden.
Aber die Freunde hatten Jesus noch nicht gesehen.
Die Freunde konnten nicht glauben, dass Jesus lebt.
8 Tage nach Ostern waren alle Freunde von Jesus zusammen.
Nur einer fehlte.
Das war Thomas.
Thomas war nicht da.
Die anderen Freunde hatten immer noch Angst.
Weil die Menschen Jesus umgebracht hatten.
Die Freunde schlossen alle Türen ab.
Plötzlich kam Jesus.
Jesus stellte sich mitten unter die Freunde.
Jesus sagte zu den Freunden: Friede soll mit euch sein.
Dann zeigte Jesus den Freunden seine Hände.
Und Jesus zeigte seine Herz·seite.
Die Freunde konnten die Verletzungen von der Kreuzigung sehen.
Da freuten sich die Freunde.
Weil es wirklich Jesus war.
Jesus sagte noch einmal: Friede soll mit euch sein.
Gott hat mich zu den Menschen geschickt.
Damit ich den Menschen von Gott erzähle.
Jetzt schicke ich euch genauso zu den Menschen.
Wie das Gott bei mir gemacht hat.
Jesus hauchte seine Freunde an.
Dazu sagte Jesus: Das ist der Atem von Gott.
Das ist die Kraft von Gott.
Die Kraft von Gott ist der Heilige Geist.
Ihr bekommt den Heiligen Geist.
Mit dieser Kraft könnt ihr den Menschen die Sünden vergeben.
Bringt Frieden zu den Menschen.
Später kam Thomas dazu.
Jesus war wieder weggegangen.
Die Freunde sagten zu Thomas: Wir haben Jesus gesehen.
Thomas sagte: Das kann gar nicht sein.
Jesus ist tot.
Ich glaube nicht, dass Jesus da war.
Ich glaube das nur, wenn ich Jesus sehe.
Und wenn ich die Verletzungen von der Kreuzigung sehe.
Und wenn ich Jesus anfassen kann.
Nach einer Woche waren wieder alle Freunde versammelt.
Thomas war auch dabei.
Alle Türen waren wieder abgeschlossen.
Da kam Jesus.
Jesus stand wieder mitten unter seinen Freunden.
Jesus sagte: Friede soll mit euch sein.
Dann ging Jesus zu Thomas.
Jesus zeigte Thomas seine Hände.
Thomas konnte die Verletzungen an den Händen sehen.
Jesus sagte zu Thomas: Hier sind meine Hände.
Fass meine Hände an.
Jesus zeigte auch seine Herz·seite.
Thomas konnte die Verletzung an der Herz·seite sehen.
Jesus sagte zu Thomas: Streck deine Hand aus.
Fass meine Herz·seite an.
Dann kannst du glauben, dass ich es bin.
Thomas war völlig überrascht.
Thomas sagte voller Freude: Du bist wirklich Jesus.
Mein Herr.
Und mein Gott.
Jesus sagte zu Thomas: Du glaubst jetzt.
Weil du mich gesehen hast.
Andere Menschen können mich nicht sehen.
Sie glauben trotzdem, dass ich lebe.
Diese Menschen dürfen sich freuen.
Jesus hat noch viel, viel mehr getan.
Das kann man alles gar nicht aufschreiben.
Aber einige Sachen haben die Freunde aufgeschrieben.
Damit wir glauben, dass Jesus wirklich von Gott kommt.
Dass Jesus der Sohn von Gott ist.
Und damit wir selber auch das Leben von Gott bekommen.
Und uns freuen.

Aktion, Variante 1: „Du leitest mich“

Gott hat nie versprochen, dass das Leben einfach ist. Aber er hat fest versprochen, bei jedem Schritt dabei zu sein. – Üben wir das Vertrauen auf seine Begleitung doch in einem kleinen Spiel:

Eine Person bekommt die Augen verbunden. Eine zweite dirigiert sie durch den Raum, der möglichst viel freie Fläche haben sollte.

Erst wenn Person 1 nichts mehr sieht, wird irgendwo in den Raum ein Stuhl gestellt.

Person 2 dirigiert Person 1 jetzt mit Kommandos „Links… etwas mehr…nein, wieder zurück…“ durch den Raum bis sie ganz direkt vor den Stuhl steht. Dann darf sich Person 1 langsam setzen – sie vertraut natürlich voll drauf, dass Person 2 sie vorsichtig und richtig gelenkt hat!

Achtung: Das Spiel ist geeignet circa ab dem Grundschulalter. Bitte drauf achten, dass Person 2 die Verantwortung hier auch wirklich ernst nimmt! Person 1 muss sicher auf dem Stuhl landen, damit das mit dem Vertrauen auch in Zukunft hinhaut.

Variante 2: „Wir halten uns“

Zusammen sind wir stark! Auch wenn wir nicht immer und nicht alle gleichzeitig stark sind, trägt uns der Halt trotzdem. Und dass Gott da mittendrin steckt, das hat er uns fest versprochen:

Macht als Familie ein eigenes Bild wie dieses hier und beschriftet es mit eurem Vertrauenstext.

Ein super Hintergrundbild fürs Handy oder den PC, wenn uns in den nächsten Coronawochen mal wieder das Vertrauen wackelt, dass alles gut werden wird!

Lässt sich auch als motivierende Botschaft an Großeltern und Freunde schicken oder im Internet teilen #Sofagottesdienst #Vertraudrauf

Variante 3:

Ihr nehmt eine Aktion aus dem Sofagottesdienst „Alles wird gut“: Regenbogen malen als Zeichen, dass wir auf einander und bessere Zeiten vertrauen oder einen Stopp-Motion-Film zum Thema „Vertrau drauf“ drehen.

Fürbitten

Guter Gott, wir wären gerne ganz vertrauensvoll – ist aber nicht immer einfach nach 5 Wochen Corona-Pause. Du hast uns versprochen, dass wir immer auf dich vertrauen können. Gerade wenn es schwierig wird. Wir möchten dich deshalb für alle Menschen bitten, die sich richtig schwertun:

Wir bitten für alle Omas und Opas, die ihre Familien vermissen.

Bitte schenke ihnen das Vertrauen, dass die lange Pause richtig und wichtig ist und auch wieder enden wird.

Wir bitten dich: erhöre uns.

Wir bitten für alle Kinder, die kein gutes Zuhause haben und darunter jetzt besonders stark leiden.

Bitte schenke ihnen Kraft und einen Weg, Hilfe und Unterstützung zu finden.

Wir bitten dich: erhöre uns.

Wir bitten für alle Menschen, die die auf der ganzen Welt versuchen, Leben zu retten.

Bitte gib ihnen viel Kraft, genug Hoffnung zum Weitermachen und Menschen, die sie unterstützen.

Wir bitten dich: erhöre uns.

Wir bitte für… (alle einfügen, die euch am Herzen liegen)

Bitte schenke ihnen Kraft und das Vertrauen, dass mit dir zusammen alles gut werden wird.

Wir bitten dich: erhöre uns.

Guter Gott, du hast uns nie versprochen, dass da Leben einfach ist. Aber du hast ganz sicher zugesagt, dass du immer dabei bist. Gerade dann, wenn wir uns schwertun. Da vertrauen wir drauf!

Amen

Vater unser

Beten wir zusammen das Vater unser.

Lied

Zum Anhören „Du weißt es besser“ (Achtung: der Film hat ein anders Thema. Er zeigt einen Überblick über die Geschichte von Joseph. Also vielleicht nur anhören, oder später mal in die Geschichte von Joseph reinschauen: oder mal in die Geschichte von Joseph reinschauen: Genesis 37 ff)

Zum Mitsingen „Gottes Liebe ist so wunderbar

Segen

Guter Gott, wir bitten um deinen Segen:

Segne uns und behüte uns.

Wenn wir auf einander hocken und nicht immer ganz entspannt sind.

Wenn wir lachen und uns freuen.

Wenn wir helfen und uns unterstützen.

Wenn wir allein sind und Menschen vermissen.

Wenn wir müde sind und gestresst.

Wenn wir voller Vertrauen sind

und noch mehr, wenn unser Vertrauen wackelt.

Guter Gott, segne uns und alle Menschen auf unserer kleinen, großen, wunderbaren, kranken, ängstlichen und so starken Welt.

So segne uns, damit alles gut wird,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Lied:

Zum Anhören „Es werden Wunder wahr

Zum Mitsingen „Du bist du

Als Abschluss wird die Kerze und gegebenenfalls das Licht im Fenster gelöscht.

Seid gesegnet.

Vertraut drauf!

Bleibt gesund!

Angela Schmid, Dekanatsreferentin, Familienbeauftragte Stuttgart  

 

1 Comment

  • Tobias 18. April 2020 at 22:25 Antworten

    Danke Angela,
    v.a. auch dafür, dass Du die Bibelstelle in der Übersetzung der Leichten Sprache ausgewählt hast – so haben mehr Menschen die Chance die Geschichte zu verstehen.

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