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Sofagottesdienst „Dreifaltigkeit“

für die Woche vom 07.-13. Juni 2020

Die Kirche feiert immer am Sonntag nach Pfingsten den Dreifaltigkeitssonntag. Im heutigen Sofagottesdienst gehen auch wir auf die Suche nach unserem dreifaltigen Gott.

Zur Vorbereitung des Gottesdienstes könnt ihr hier allgemeine Tipps finden.

ERÖFFNUNG

Wir feiern miteinander Sofagottesdienst. Das Leben in Coronazeiten ist vielfältig. Da gibt es Eucharistiefeiern in Kirchen, Messen am Bildschirm, Gottesdienst im Laufen oder eben auf dem Sofa. Wir sollen noch immer möglichst Abstand zueinander halten und gleichzeitig ist uns klar, wie sehr wir einander begegnen wollen. Beziehungen sind wichtig. Und Begegnung ist wertvoll.

Auch Gott steht in ganz enger Beziehung zu uns. Er begegnet uns auf unterschiedlichsten Wegen.
Aber Gott kann noch mehr. Er begegnet nicht nur uns, sondern er kann sich auch selbst begegnen. Komisch, oder? Er ist nämlich ein einziger Gott und gleichzeitig ist er zu dritt. Das ist wahrhaft vielfältig – und ehrlich gesagt auch etwas verwirrend. Vor allem aber ist es sehr gut! Denn so kennt Gott genau, was es heißt, ein Beziehungs-Wesen zu sein. Und warum wir uns nach anderen Menschen sehnen, vor allem wenn wir ihnen nicht richtig nahekommen dürfen. Gott kennt die Sehnsucht nach Begegnung und Beziehung auch. Er weiß, wie sich Liebe anfühlt und was gernhaben bedeutet.

Verbunden mit allen, die auch Gottesdienst feiern, verbunden mit allen Menschen und mit dem dreifaltigen Gott zünden wir unsere Kerze an.

Wir beginnen unseren Gottesdienst

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Liedvorschlag

Zum Anhören: Father, in my life I see – Trinity song

Gedanken:

An wen glauben wir Christen? Das ist eine einfache Frage – bis sie kompliziert wird:

Wir glauben natürlich an Gott.
Und wer ist Gott?
Na, Gott, unser Vater (oder unsere Mutter).

Und Jesus?
Ja, Jesus ist auch Gott.

Und der Heilige Geist?
Der auch.

Also haben wir drei Götter?
Neeein, einen!

Aber Vater, Sohn und Geist sind doch drei.
Jaaa, aber eben auch einer.

??Wie jetzt??
Na, wir haben einen dreifaltigen Gott. Wie die Sonne, die ist auch ein Stern am Himmel und gleichzeitig Licht und gleichzeitig Wärme. Drei und doch eines. Oder eine Rose, die ist Farbe und Duft und Samtweichheit. Drei und doch eins.

Hm. Und Gott?
Gott ist Vater und Sohn und Heiliger Geist. Gott ist wie ein Vater und er hat seinen Sohn Jesus lieb. Und der Sohn Jesus hat seinen Vater lieb.

Und der Heilige Geist? Was ist der Heilige Geist?
Der Heilige Geist ist die Lieb-Habe-Kraft zwischen den beiden. Alles, was Gott macht, macht er nämlich immer mit der Lieb-Habe-Kraft. Gott hat noch nie etwas gemacht, ohne dabei zu lieben. Alles, was er macht macht er immer aus Liebe. Und deshalb ist die Lieb-Habe-Kraft die Superkraft Gottes. Und wir nennen sie „Heiliger Geist“. Auch Jesus hat diese Super-Lieb-Habe-Kraft. Deshalb sagen wir ja auch, dass der Heilige Geist nicht von Jesus getrennt werden kann. Die drei gehören einfach zusammen. Vater, Sohn und die Lieb-Habe-Kraft.

Habe ich auch ein bisschen Lieb-Habe-Kraft?
Ja, natürlich! Genau. Du hast sie auch. In uns allen steckt ein bisschen von Gottes Kraft. Man kann auch sagen: Gott ist die Liebe. Und überall, wo Liebe ist, ist auch Gott. Wir sagen auch: Der Heilige Geist ist „Gott in uns!“. Weil in unserem Herz immer auch die Liebe wohnt. Wir sind ja auch mit der Lieb-Habe-Kraft mit Gott verbunden. Nicht nur, weil wir Gott lieb haben, sondern noch viel, viel mehr, weil der Vater und der Sohn uns lieb haben.

Das ist aber komisch, wenn Gott in uns ist.
Ja. Aber so kann man sich das gut vorstellen. Gott ist über uns: Als Vater ist Gott über uns und beschützt uns. Und unter uns, wenn er uns mal tragen muss. Als Jesus ist er neben uns wie ein Freund. Auf Augenhöhe. Genau wie wir auch ein Mensch. Und als Heiliger Geist ist er mitten in unserem Herzen. Deshalb können wir auch die Augen schließen und ganz still in Gedanken mit ihm sprechen. Er versteht unser Herz.

Steht das alles so in der Bibel, dass Gott die Lieb-Habe-Kraft in uns ist?
Ja. Nicht als dieses Wort, aber da steht zum Beispiel: „Lebt in Frieden miteinander. Dann wird Gott, der Liebe und Frieden schenkt, mit euch sein!“

Lesung aus dem 2. Korintherbrief Kapitel 13, 11-13

hier in der Übersetzung der Basisbibel – die kursiven Begriffe werden online auch erklärt.

Schließlich, liebe Brüder und Schwestern:
Freut euch!
Lasst euch innerlich festigen!
Nehmt euch meine Ermahnungen zu Herzen!
Seid auf Einigkeit aus
und lebt in Frieden miteinander.
Dann wird der Gott,
der Liebe und Frieden schenkt,
mit euch sein.
Grüßt einander mit dem heiligen Kuss.
Alle Heiligen lassen euch grüßen.
Ich wünsche euch allen die Gnade,
die der Herr Jesus Christus gewährt.
Ich wünsche euch die Liebe,
die Gott schenkt,
und die Gemeinschaft,
die der Heilige Geist bewirkt.

Gesprächsanregungen:

Wie erleben wir selber Gott?

Ist er eher groß und erhaben? Der Allmächtige oder Allwissende?

Erleben wir Gott mehr wie einen Vater oder eine Mutter, wie ein Elternteil, das uns begleiten, unterstützt, ermahnt, hilft, auf uns aufpasst, tröstet und anspornt? (Und das tut Gott bei allen Kindern, ob sie noch unter 18 sind oder schon drüber! Selbst wenn sie mittlerweile selber die Eltern in der Familie sind.)

Oder ist uns Gott als Jesus näher? Ein Mensch wie wir, aber auch göttlich und himmlisch und ein Freund, der immer zu uns steht?

Oder vielleicht steht uns Gott, der Heilige Geist, nah. Kraft und Power und Begeisterung und Kreativität, Begleitung und Hilfe für uns?

Wie erleben wir Gott? Wie stellen wir ihn (oder sie) uns vor?

Egal, was jemand mit Gott erlebt. Alles ist richtig und noch viel, viel mehr. Wir können Gott nicht bis ins Letzte verstehen. Das packt unser kleines Menschengehirn nicht. Aber wir können Gott nahe sein. Und Gott ist uns nahe.

Aktion – um die Dreifaltigkeit ein bisschen besser zu begreifen

Variante 1: Sonnenfarben

(geeignet an einem Tag, an dem die Sonne scheint)

Die Sonne ist ein Stern, der uns Wärme und Licht schickt. Alles zusammen ist für uns Lebensgrundlage.

Das Licht der Sonne allerdings ist auch wieder eine bunte Vielfalt, wenn man genau hinschaut.

Füllt ein glattes Glas mit Wasser. Legt ein weißes Papier in die Sonne und stellt das Glas drauf.

Manchmal – je nach Form des Glases und dem Stand der Sonne – erscheint auf dem Papier ein kleiner Regenbogen. Wenn er nicht sofort sichtbar ist, dann könnt ihr mit einem Karton einen Teil des Glases beschatten. Wenn nur ein schmaler Streifen des Licht auf das Glas fällt, dann leuchten auf dem Papier plötzlich die Regenbogenfarben auf, weil das Glas und das Wasser das Licht in seine Bestandteile aufspalten.

Einmal Licht und doch bunte Vielfalt – wie Gott selbst als Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Variante 2: Blumen

Geht Blumen pflücken.

Schaut euch die Vielfalt an. Fühlt die Texturen der Blätter und Blüten. Riecht die unterschiedlichen Gerüche.

Drei Bestandteile von Blumen und doch eins.

Und freut euch am Schluss über einen Blumenstrauß, der vielleicht noch ein paar Tage euren Tisch zieren darf. Und euch zeigt, dass Gott auch auf ganz verschiedenen Wegen bei uns Menschen ist. Und alles davon ist richtig so und gut.

Variante 3: Drei in einem ODER: Drei-Falt-igkeit falten

Eine humorvolle Art, wie zwischen Vater und Sohn der Heilige Geist eingefalten ist, zeigt diese Anleitung. Papier hat eine Oberfläche und doch können wir mit etwas Geschick drei draus machen.

Hier eine Anleitung.

Fürbitten

Guter Gott, du hast uns Menschen viel Verstand mitgegeben und wir können damit wunderbare Dinge tun. Andererseits reicht unser Kopf aber nicht aus, die ganze Welt und dich zu verstehen. Wir bitten um deine Weisheit:

Wir bitten für alle Menschen, die verwirrt sind in der Coronazeit und nicht mehr wissen, wem sie glauben sollen.

Bitte schenke ihnen Einsicht und Klugheit.

Wir bitten dich: erhöre uns.

Wir bitte für alle Menschen, die verunsichert sind und deswegen aggressiv werden.

Bitte schenke ihnen Sicherheit und Vertrauen.

Wir bitten dich: erhöre uns.

Wir bitten für alle Menschen, die gefährliche und unverantwortliche Ideen in die Welt setzen.

Bitte schenke ihnen Selbsterkenntnis und Bescheidenheit.  

Wir bitten dich: erhöre uns.

Wir bitte für… (alle einfügen, die euch am Herzen liegen)

Bitte schenke ihnen deinen Beistand.

Wir bitten dich: erhöre uns.

Guter Gott, wir brauchen deine Begleitung und deinen Beistand. Danke, dass du uns immer nahe bist. Als Vater und Mutter, als Bruder und Freund, als Geist und Kraft.

Amen.

Vater unser

Beten wir zusammen das Vater unser.

Lied

Zum Anhören „Gott ist da

Oder für etwas Ältere

Segen

Guter Gott, wir bitten um deinen Segen:

Segne uns und behüte uns.

Wenn wir auf einander hocken und nicht immer ganz entspannt sind.

Wenn wir lachen und uns freuen.

Wenn wir helfen und uns unterstützen.

Wenn wir allein sind und Menschen vermissen.

Wenn wir müde sind und gestresst.

Wenn wir ahnen, wie du Liebe in dir selbst bist

und noch mehr, wenn wir dein Geheimnis nicht wirklich verstehen.

Guter Gott, segne uns und alle Menschen auf unserer kleinen, großen, wunderbaren, kranken, ängstlichen und so starken Welt.

So segne uns, damit alles gut wird,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Lied:

Zum Mitsingen „Bravo Bravissimo

Zum Abschluss wird die Kerze gelöscht.

Seid gesegnet.

Habt Mut und Kraft und Phantasie für diese Zeit, also… viel Heiligen Geist!

Angela Schmid, Dekanatsreferentin Stuttgart   


Hat euch der Sofagottesdienst gut getan? Habt ihr Anregungen, Fragen, Bitten, Lob, Tadel, … hinterlasst uns einen Kommentar oder schreibt eine Mail an: info@wir-sind-da.online.
Wir freuen uns über Rückmeldungen.


Und für alle Eltern die herzliche Einladung zur nächsten DigiBar, dem digitalen Elternstammtisch am 22.6.2020, 20 Uhr.

 

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